Die Erdnuss anpflanzen, pflegen und ernten 

Liebst du Erdnüsse? Dann hast du dich vielleicht auch schon mal gefragt, ob Erdnusspflanzen nicht auch im eigenen Garten wachsen können. Die gute Nachricht - das können sie! Und tatsächlich ist der Anbau einer Erdnusspflanze im Garten gar nicht mal kompliziert. 

Das Wichtigste zu Beginn 

• Die Erdnuss stammt aus der Familie der Hülsenfrüchte und einst aus Südamerika 
• Die Pflanze liebt einen lockeren, durchlässigen Boden und einen sonnigen Standort 
• Unter den passenden Voraussetzungen ist das Anpflanzen der Erdnuss im Garten problemlos möglich 
• Rund um die Nuss gibt es viele leckere Rezeptideen

Die Erdnuss, botanisch Arachis hypogaea, stammt ursprünglich aus Südamerika, wo sie bereits vor Jahrtausenden kultiviert wurde. Sie gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und zeichnet sich durch ihre einzigartigen Eigenschaften und ihr Wachstum aus. 

Eine Besonderheit der Hülsenfrucht ist ihr Wuchsverhalten: Nach der Befruchtung senken sich die Blütenstiele Richtung Boden, und die Frucht entwickelt sich unterirdisch – daher der Name „Erdnuss“. Diese botanische Anpassung macht sie zu einer der wenigen Pflanzen, die ihre Früchte unter der Erde ausbilden. Ihre Schmetterlingsblüten, typisch für Hülsenfrüchtler, sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiges Merkmal ihrer Pflanzenfamilie.

Die Kultivierung der Erdnuss hat sich inzwischen weit über ihre Ursprungsregion hinaus verbreitet. Heute wird sie in warmen Klimazonen auf der ganzen Welt angebaut. Doch auch in heimischen Gärten kannst du Erdnüsse pflanzen und selbst erleben, wie diese außergewöhnliche Pflanze gedeiht.

Erdnüsse im eigenen Garten anzubauen ist nicht nur spannend, sondern auch einfacher, als viele denken – vorausgesetzt, Standort und Boden stimmen. Die Erdnusspflanze liebt es warm und sonnig, daher ist ein sonniger Standort im Beet oder ein großer Topf auf der Terrasse optimal. Sie benötigt viel Licht, um kräftig zu wachsen und eine reiche Ernte an Nüssen hervorzubringen.

Beim Boden ist vor allem wichtig, Staunässe zu vermeiden, da diese schnell zu Wurzelfäule führen kann. Ein lockeres und gut durchlässiges Substrat ist daher die beste Wahl. Schwere, lehmige Böden sollten mit Sand aufgelockert werden, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Eine Mischung aus Gartenerde, Sand und Kompost eignet sich hervorragend für den Anbau der Nuss, denn der Kompost sorgt zudem für eine gute Nährstoffversorgung. 

Wenn du Erdnüsse in einem großen Topf pflanzen möchtest, achte darauf, dass der Topf über ein Drainageloch verfügt, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Eine Schicht aus Blähton oder Kies am Boden des Topfes sorgt zusätzlich dafür, dass sich keine Staunässe bildet. Auch hier kannst du ein durchlässiges Substrat verwenden, das mit Kompost angereichert ist.

Erdnüssen lassen sich ohne Probleme aus Samen ziehen. Dabei sind einige Punkte zu beachten, dann gelingt der Anbau der Pflanzen im Garten meist ohne Probleme.

Für Pflanzen im Garten ist die Vorbereitung des Beetes entscheidend. Es sollte tiefgründig mit einer Grabegabel umgegraben werden, damit die Erdnusspflanze ihre Wurzeln und später die unterirdisch reifenden Nüsse gut ausbilden kann. Regelmäßiges Hacken lockert den Boden und hält ihn frei von Unkraut.

Wenn du frühzeitig starten möchtest, kannst du die Samen zwischen Januar und Oktober im Haus säen. Dazu benötigst du ein entsprechendes Gefäß und lockere Anzuchterde. Zu Beginn sollten die Samen für ungefähr 12 Stunden in einem Gefäß mit raumwarmem Wasser vorquellen. Danach werden die Samen einen Zentimeter tief in feuchte Erde gesät und anschließend leicht mit dieser bedeckt. 

Nun spannst du eine Klarsichtfolie über das Gefäß und stichst für den Luftaustausch einige Löcher hinein. Alle zwei bis drei Tage solltest du die Folie für 2 Stunden entfernen, um Schimmelbildung vorzubeugen. 

Das Gefäß sollte an einen hellen und warmen Ort mit 20 bis 25 Grad Celsius gestellt werden. Wichtig ist, die Erde stets feucht, aber niemals nass zu halten. Bis die Samen keimen dauert es meist nur ein paar Tage, aber auch ein bis zwei Wochen oder im Einzelfall bis zu 3 Wochen ist möglich.

Sind die jungen Pflänzchen gut angewachsen, können sie in einem großen Topf mit 20 bis 30 Zentimetern Durchmesser gepflanzt werden. So hat die Pflanze genug Platz hat, ihre Früchte in den Boden zu versenken.

Die Erdnusspflanze benötigt ausreichend Wasser, besonders während der Blütezeit und Fruchtbildung. Gegossen werden kann dann durchdringend, mittels eines Untersetzters sollte Staunässe aber vermieden werden. Düngen ist bei der Erdnuss nicht nötig. Wenn die Blätter der Pflanzen welken, sollte die Pflanze aus dem Topf genommen, die Erde entfernt und alles für ein bis zwei Wochen trocknen gelassen werden.

Die Erdnuss ist eine einjährige Pflanze und kann nicht überwintert werden. Aus Teilen der geernteten Nüsse können aber neue Pflanzen für das nächste Jahr gezogen werden. 

Erdnusspflanzen sind robust gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen, können jedoch von einigen   trotzdem befallen werden. Zu den häufigsten Problemen gehört Wurzelfäule, die durch Staunässe entsteht. Eine gut durchlässige Erde und moderate Bewässerung helfen, dies zu verhindern. Blattläuse und Spinnmilben können die Pflanzen schwächen, lassen sich jedoch durch natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Neemöl bekämpfen.

Pilzkrankheiten wie die Blattfleckenkrankheit treten vor allem bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auf. Regelmäßige Kontrolle und das Entfernen betroffener Blätter schützen die Pflanze. Generell gilt: Ein sonniger Standort, ausreichend Pflanzabstand und eine gute Bodenpflege minimieren Krankheitsrisiken und Schädlingsbefall.

Die Ernte der Erdnüsse beginnt im Herbst, etwa vier bis fünf Monate nach der Aussaat, wenn die Blätter der Pflanze gelb werden und absterben. Um die reifen Erdnüsse zu ernten, grabe die gesamte Pflanze vorsichtig mit einer Gartengabel oder einem Spaten aus.

Lass die Pflanze für einige Tage an einem trockenen, luftigen Ort trocknen, damit die Hülsen leichter von den Wurzeln zu lösen sind. Sobald die Hülsen trocken sind, kannst du die Erdnüsse entnehmen. Lagere sie kühl und trocken, um Schimmelbildung zu vermeiden. In einer Pfanne rösten und nach Bedarf salzen, verleiht den Erdnüssen einen ganz besonderen Geschmack.

Die Erdnuss lässt sich einfach so als Snack genießen, aber auch in zahlreichen köstlichen Gerichten einsetzen: 

Zutaten:

• 250 g geröstete Erdnüsse (ungesalzen)
• 1–2 EL neutrales Pflanzenöl
• 1 Prise Salz
• Optional: 1 EL Honig oder Ahornsirup

Zubereitung:
Erdnüsse in einen Mixer geben und fein pürieren. Während des Mixens nach und nach Öl hinzufügen, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Mit Salz und Honig abschmecken. In ein sauberes Glas füllen und im Kühlschrank lagern. Perfekt als Brotaufstrich oder für Saucen!

Zutaten:

• 150 ml Kokosmilch
• 4 EL Erdnussbutter
• 1 EL Sojasauce
• 1 TL rote Currypaste
• 1 EL Limettensaft
• 1 TL brauner Zucker

Zubereitung:
Kokosmilch erhitzen, Erdnussbutter und Currypaste einrühren. Sojasauce, Limettensaft und Zucker hinzufügen und 2–3 Minuten köcheln lassen. Diese würzige Sauce passt perfekt zu gegrilltem Gemüse, Fleisch oder Nudeln.

Zutaten:

• 200 g Datteln (entsteint)
• 100 g Erdnüsse (geröstet)
• 2 EL Erdnussbutter
• 2 EL Kakaopulver
• 1 EL Haferflocken

Zubereitung:
Alle Zutaten in einem Mixer zu einer klebrigen Masse verarbeiten. Kleine Kugeln formen und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Ein gesunder Snack für zwischendurch!